Die Tagung stellt Projekte und Initiativen für Menschen mit psychischen Erkrankungen vor, die von Menschen mit Krisenerfahrung geleitet und mitgestaltet werden. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf Peerberatung und begleitender Forschung.
Die Wurzeln der Peerarbeit liegen in Initiativen, die betroffene Menschen unabhängig von der psychiatrischen Versorgung entwickelt haben. Peerarbeit widerlegt das Paradigma von Chronizität und Unheilbarkeit. Dies trägt wesentlich dazu bei, krankheitsfördernde Tabuisierung und Stigmatisierung aufzulösen. Durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist die Einbeziehung von Peers nun auf allen Planungs- und Entscheidungsebenen menschenrechtlich verankert.
Peers bringen neben ihrer Peerqualifikation eine weitere berufliche Qualifikation und persönliche Ressourcen mit. Somit gestaltet sich Peerarbeit individuell und es ergeben sich unterschiedliche Aufgaben oder Einsatzmöglichkeiten.
Mit unserer Tagung möchten wir diese Vielfalt über unsere Grenzen hinweg zum Ausdruck bringen. Es werden Projekte aus Österreich, Deutschland, Niederlande, Großbritannien und den USA vorgestellt.
Herr Thomas Schmierer hat uns dankenswerterweise das von ihm geschaffene Bild für die Tagung zur Verfügung gestellt.
Frau Claudia Regner hat einen umfassenden Bericht aus persönlicher Sicht über die Tagung verfasst:
https://blog.lok.at/wp-content/uploads/2020/07/LOK-Tagung_Nov.2019.pdf
Programm
14. November 201908.00 | Registrierung |
09.00 bis 09.30 | Grußworte Sandra Frauenberger - Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, Geschäftsführerin Grußworte der Veranstalter - Verein LOK und Verein FREIRÄUME |
09.30 bis 10.30 | Petra Derler, Andrea Häusler, Stefan Palmetshofer/Verein LOK, Wien Gemeinsam auf der Suche sein – das Übergangswohnen im Verein LOK Referent*innen: Petra Derler/Leiterin des Team EX-IN, Andrea Häusler/LOK Klient*innenvertretung, Stefan Palmetshofer/Leiter der Wohngemeinschaft Wallrißstraße www.lok.at Downloads: 14.11. V1_Gemeinsam auf der Suche das Übergangswohnen und andere Facetten des Verein LOK.pdf |
10.45 bis 11.45 | Karen Machin, Jacqui Lovell-Norton/NSUN National Survivor User Network, London Vortrag in englischer Sprache Das Entstehen eines von Nutzer*innen geführten Forschungsnetzwerkes in Großbritannien Referentinnen: Karen Machin, Jacqui Lovell-Norton/NSUN National Survivor User Network, London www.nsun.org.uk Downloads: 14.11. V2_Das Entstehen eines von Nutzerinnen geführten Forschungsnetzwerkes.pdf |
12.00 bis 13.00 | Vladimir Bojić/PINEL Netzwerk, Berlin Ambulante Krisenbegleitung durch Peers und die Anwendung des Offenen Dialogs Referent: Vladimir Bojić/Netzwerk integrierte Gesundheitsversorgung Pinel www.pinel-netzwerk.de Downloads: Nicht verfügbar |
13.00 bis 14.00 | Mittagspause |
14.00 bis 15.00 | Mario Leitgeber/Beratungsstelle ‹omnibus›, Bregenz Die tägliche Peerarbeit unter den Gesichtspunkten von Recovery und Empowerment Referent: Mario Leitgeber/Beratungsstelle ‹omnibus› www.verein-omnibus.org Downloads: 14.11. V4_Die tägliche Peerarbeit unter den Gesichtspunkten.pdf 14.11.19 V4_Die tägliche Peerarbeit unter den Gesichtspunkten.mp3 |
15.15 bis 16.15 | Sara Goodman/Baltic Street AEH, Inc. New York Vortrag in englischer Sprache Vorstellung der größten von Peers geführten Organisation im Staat New York Die Nutzer*innen der Dienstleistungen werden ermutigt, der Entfremdung durch Diagnosen und durch Stigma etwas Positives entgegen zu setzen und ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrzunehmen. Dabei werden sie mit Respekt und Mitgefühl von den Mitarbeiter*innen von Baltic Street unterstützt. Referentin: Sara Goodman/Baltic Street AEH, Inc. www.balticstreet.org Downloads: 14.11. V5_Vorstellung der größten von Peers geführten 0rganisation.pdf 14.11.19 V5_Vorstellung der größten von Peers geführten Organisation.mp3 |
16.15 bis 17.00 | Austauschplenum |
15. November 2019
09.00 bis 10.00 | Anne M. Tallegrand-Cajuste/Peerberatung im Kings County Hospital Center, Brooklyn, New York Vortrag in englischer Sprache Die Bedeutung und Auswirkung der Nutzung von Spiritualität, Glauben, Hoffnung und Liebe in der Beratung Der Glaube an sich, die Hoffnung als Licht am Ende des Tunnels und das Gefühl sich und andere zu lieben, erweisen sich im Prozess der Genesung als heilsam und kraftgebend. Als Supervisorin mit eigener Erfahrung arbeitet die Referentin in einem Krankenhaus und ermutigt Peerberater*innen und Patient*innen an Genesung zu glauben. In ihrem Vortrag wird sie Konzepte ihrer täglichen Arbeit vorstellen. Referentin: Anne M. Tallegrand-Cajuste/Kings County Hospital Center, Brooklyn NY Downloads: 15.11. V1_Die Bedeutung und Auswirkung der Nutzung von Spiritualität.pdf 15.11.19 V1_Die Bedeutung und Auswirkung der Nutzung von Spiritualität.mp3 |
10.15 bis 11.15 | Ingrid M. Machold, Martin Fischer/Verein FREIRÄUME, Wien Forum Psychopharmaka – ein trialogischer Arbeitskreis zur Stärkung eines selbstbestimmten Umgangs mit Psychopharmaka Referent*innen: Ingrid M. Machold, Martin Fischer/Verein FREIRÄUME www.freiraeume.at Downloads: 15.11. V2_Forum Psychopharmaka.pdf 15.11.19 V2_Forum Psychopharmaka.mp3 |
11.30 bis 12.30 | Candelaria Mahlke, Gwen Schulz, Rebecca Nixdorf/UPSIDES, Hamburg Das Forschungsprojekt UPSIDES entwickelt globale Standards zur Peerunterstützung Referentinnen: Candelaria Mahlke, Gwen Schulz, Rebecca Nixdorf/UPSIDES www.upsides.org Downloads: 15.11. V3_Das Forschungsprojekt UPSIDES.pdf 15.11.19 V3_Das Forschungsprojekt UPSIDES.mp3 |
12.30 bis 13.30 | Mittagspause |
13.30 bis 14.30 | Karlheinz Schultz/LVR-Klinik, Langenfeld Peerberatung in der forensischen Psychiatrie mit suchtkranken Straftätern Referent: Karlheinz Schultz/LVR-Klinik Langenfeld www.klinik-langenfeld.lvr.de Downloads: 15.11.19 V4_Peerberatung in der Forensichen Psychiatrie.mp3 |
14.45 bis 15.45 | Rokus Loopik, Daniel Petersen/The Living Museum, Amsterdam Vortrag in englischer Sprache Anleitung in 10 Schritten zur Eröffnung eines von Nutzer*innen geführten Living Museum Das Konzept ist simpel und überwältigend: Kunst heilt. Nutze Deine Verwundbarkeit als Waffe. Ein*e Künstler*in zu sein wirkt gegen Stigmatisierung. Kunst kann ein Weg sein. Referent: Rokus Loopik, Daniel Wulff Petersen/The Living Museum, Amsterdam www.thelivingmuseum.nl Downloads: 15.11. V5_Anleitung in 10 Schritten.pdf 15.11.19 V5_Anleitung in 10 Schritten.mp3 |
15.45 bis 16.30 | Austauschplenum |
Referent*innen
14. November 2019Bojić Vladimir | PINEL Netzwerk, Peer in der ambulanten Krisenbegleitung und als Psychotherapeut in eigener Praxis tätig |
Derler Petra | Verein LOK, Leiterin des Team EX-IN |
Goodman Sara | Baltic Street AEH, Inc., Ausbildungsleiterin |
Häusler Andrea | Verein LOK, Klient*innenvertretung |
Leitgeber Mario | Beratungsstelle ‹omnibus›, Peerberater |
Lovell-Norton Jacqui | NSUN - National Survivor User Network, Forscherin |
Machin Karen | NSUN- National Survivor User Network, Forscherin |
Palmetshofer Stefan | Verein LOK, Leiter im Übergangswohnen Wallrißstraße |
15. November 2019
Fischer Martin | Verein Freiräume, Vorstandsmitglied und als Psychologe tätig |
Loopik Rokus | The Living Museum, Leiter und Recovery Coach |
Machold Ingrid | Verein Freiräume, Obfrau |
Mahlke Candelaria | UPSIDES, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf |
Nixdorf Rebecca | UPSIDES, Forscherin am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf |
Petersen Daniel | The Living Museum, Künstler |
Schulz Gwen | UPSIDES, Genesungsbegleiterin am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf |
Schultz Karlheinz | Landschaftsverband Rheinland-Klinik, Genesungsbegleiter |
Tallegrand-Cajuste Anne | Kings County Hospital Center, Supervisorin und Referentin |